Wie steht es eigentlich um die Spielplätze in der Gemeinde Schwyz? Wir haben unsere Erfahrungen aus dem Alltag mit Recherchen hinterlegt und im Argumentarium zusammengefasst.
Schwyz braucht mehr und bessere Spielplätze
Gemäss den Empfehlungen aus dem vom Gemeinderat in Auftrag gegebenen Sportstättenkonzept GESAK aus dem Jahr 2020 sollte Schwyz pro Einwohner einen Quadratmeter Spielplatzfläche zur Verfügung stellen. Aktuell erfüllt die Gemeinde diese Vorgabe bei weitem nicht: nur gerade 44 Prozent der benötigten Spielplatzfläche sind vorhanden. Mit dem Wegfall des Hirschi-Spielplatzes und anhand der prognostizierten Bevölkerung im Jahr 2033 würde die Gemeinde gerade noch über einen Drittel der benötigten Spielplatzfläche verfügen. Das GESAK kommt denn auch zum Schluss, dass es in Schwyz mehr und bessere Spielplätze braucht. Aus unbekannten Gründen wurden die diesbezüglichen Arbeiten nicht fortgeführt.
Schwyz braucht einen zentralen gelegenen Spielplatz
Ein Spielplatz ist ein Begegnungsort, der für Kinder idealerweise innerhalb 200-300m und ohne Hindernisse gefahrlos erreichbar sein soll. Das ist weder in Schwyz noch in den Filialen der Fall. Auch die Quartierspielplätze erfüllen diese Anforderungen nicht. Die Situation dürfte sich weiter verschärfen, mit negativen Auswirkungen auf den Dorfkern, der zu verwaisen droht.
Die Zukunft des Hirschi ist ungewiss
Mit dem Hirschi-Spielplatz existiert derzeit ein einziger angemessener Spielplatz auf dem Gemeindegebiet von Schwyz. Dieser droht zu verschwinden. So plant die katholische Kirchgemeinde einen Neubau auf dem Areal des Spielplatzes und hat dazu bereits Mittel zurückgestellt. Zwar plant die Kirchgemeinde einen Ersatz, der aufgrund der beschränkten Fläche allerdings kleiner ausfallen wird. Damit wird das Spielplatzangebot in Schwyz weiter zurückgehen.
Kinder benötigen zum Spielen Zeit, Raum und Freiheit
Die tägliche Bewegungszeit der Kinder ist in den letzten Jahrzehnten massiv zurückgegangen. Bewegungsmangel kann dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit und die Entwicklung von Kindern haben. Gerade weniger mobile Bevölkerungsgruppen sind auf ein öffentliches Angebot angewiesen, damit sich Kinder und Jugendliche austoben können.
Schwyz braucht einen Begegnungsort
Schwyz verfügt über keinen grünen Begegnungsort, der zum Verweilen einlädt. Der Hauptplatz ist stark befahren und die Betonwüste Hofmatt weitestgehend verwaist. Ein neuer, zentral gelegener Spielplatz im Dorfkern könnte diese Lücke füllen und als generationenübergreifender Treffpunkt dienen, der den Austausch der Schwyzerinnen und Schwyzer fördert und als Erholungsoase inmitten von Schwyz dient. Als Vorbild dienen etwa die Spiellandschaft Schlössli im Sattel oder der Nessispielplatz in Brunnen.
Die Situation wird sich verschärfen
Die Bevölkerung von Schwyz wächst stetig. Bereits im Jahr 2033 wird die Zahl von 17’000 deutlich überschritten. Zahlreiche grüne Flächen wurden bereits verbaut; weitere Flächen werden in den nächsten Jahren verschwinden. Gleichzeitig wurden keine neuen, öffentlich zugänglichen Orte für Kinder und Jugendliche geschaffen. Im Gegenteil: mit dem voraussichtlichen Wegfall des Hirschi verschwinden gar weitere Flächen. Nun gilt es, Gegensteuer zu geben.
Spielplätze erhöhen die Standortattraktivität
Ein zentral gelegener Spielplatz belebt das Dorfleben und erhöht die Standortattraktivität. Familien können so ihre Einkäufe mit einem Spielplatzbesuch verbinden, wovon wiederum auch das lokale Gewerbe und die Gemeinde als Ganzes profitiert.
Die Gemeinde überlässt die Verantwortung den Privaten
Die Gemeinde Schwyz ist nur gerade von 13 Prozent aller Spielplatzflächen Eigentümer oder Betreiber (exkl. Schulhausanlagen). Damit überlässt die Gemeinde ihre Verantwortung weitestgehend Privaten. Das birgt Risiken: sollten diese aus finanziellen oder anderen Gründen (vgl. Hirschi) den Betrieb ihrer Anlagen aufgeben, sinkt die Spielplatzflächen weiter. Die Gemeinde ist in der Verantwortung, endlich einen vernünftigen, gemeindeeigenen Spielplatz zu errichten.